Das mit großem Interesse erwartete Ringeroberliga-Derby zwischen dem VfK Mühlenbach und dem KSV Haslach endete vor über 400 Fans mit einem 16:11-Erfolg für die Staffel von Hansi Megerle und Istvan Szurovszki.
In dem Derby war alles drin, was sich die Ringerfans nur wünschen konnten. Sehenswerte Griffaktionen, Dramatik pur und Spannung bis zum allerletzten Duell zwischen »Kampfmaschine« Paul Vollmer und Pascal Funk. Und der Mühlenbacher Ringer des Jahres 2017 hätte den Haslacher Funk schon schultern müssen, um die Gästeführung von 11:15 nach neun von zehn Duellen noch ausgleichen zu können. Paul Vollmer, der zu Beginn im Kampf des Abends mit 0:4 und 1:5 hinten lag, musste für ein mögliches Unentschieden »All in« gehen. Nach seinem Ausgleich zum 5:5 zog er auf 14:9 davon und hatte Funk einmal in der gefährlichen Lage, doch zum Leidwesen der VfK-Fans außerhalb. Funk war mit seinen Kräften fast am Ende, doch rettete er seinem KSV den Sieg. Der Videobeweis, der erstmals bei einem Ringeroberliga-Kampf in Mühlenbach aufgrund einer Kampfrichtertagung praktiziert wurde, bescherte Funk mit der Schlusssirene noch sechs Punkte, wodurch der Haslacher auch dieses Duell mit 15:14 für sich entschieden hatte. Das Derby begann für die Gastgeber mit einer Hiobsbotschaft. Beim Abwiegen kam das Aus für Leo Tritschler, weil Kampfrichter Gideon Bibbo eine Hautveränderung (-Ausschlag) feststellte. So erhielt Suleiman Hutak die Punkte kampflos für Haslach. Und weil Alexander Müller im zweiten Schwergewicht gegen Igor Gavrilita wegen einer Knieverletzung ebenfalls passen musste, war der Sieg dem KSV Haslach eigentlich nicht mehr zu nehmen. Dass die Staffel von Patrick Schwendemann, Franz Vollmer und Andreas Ringwald trotzdem alles probierte, war selbstverständlich und lobenswert. Nachdem sich Josef Kempf, ebenfalls wegen einer Verletzung, von Patrick Schwendemann schultern ließ und Nick Allgaier gegen Felix Jenter schon nach zweieinhalb Minuten »fertig hatte«, ging es für den Mühlenbacher Anhang eigentlich erst mit dem fünften Kampf los. Zuvor zeigte Simon Schmider eine couragierte Leistung gegen Gavrilita, konnte aber das 2:18 nicht verhindern. Mit Simon Volk und Jonathan Eble standen sich dann zwei gleichwertige Asse gegenüber. Auch hier entschied der Videobewies. Anstelle einer Zwei für Eble gab es eine Viererwertung für Volk, sodass der Mühlenbacher den ersten Sieg auf der Matte für sein Team holen konnte. Nach der Pause beim Stand von 6:12 hätte Tobias Neumaier schon gegen Vojtech Benedek gewinnen müssen, um das Fähnlein für den VfK im Wind zu halten. Eigentlich dachte er auch durch ein 1:1 gewonnen zu haben, bemerkte aber erst mit dem Schlussgong, dass Benedek mit 2:1 vorne lag. Michael Wettlin hatte dann die fast unlösbare Aufgabe gegen Timo Stiffel vor sich, schlug sich aber achtbar und ließ nur ein 0:4 zu. Im Anschluss gab es dann Jubel auf der anderen Seite, als ebenfalls per Videobeweis Mario Eble erstmals gegen Viorel Ghita gewinnen konnte. Eble erhielt mit dem Schlussgong eine Vier, wodurch er am Ende mit 5:4 Punkten vorne lag. Der anschießende Überlegenheitssieg von VfK-Neuzugang Nicolai Chireacov über Elias Merk zum 11:15 erhielt dem VfK wenigstens noch die Möglichkeit durch Vollmer auszugleichen.