20241104 Alexander Müller schultert seinen Gegner

Dem 11:21 im Kellerduell gegen Gries folgt für den VfK ein 11:22 in Kandern.

Der VfK Mühlenbach startete mit zwei Niederlagen innerhalb von rund 24 Stunden in die Rückrunde, bleibt Schlusslicht der Ringer-Oberliga Südbaden und hat vor allem mit S.A. Gries einen der beiden verbliebenen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ziehen lassen müssen. Zumal die Elsässer am Samstag den KSV Appenweier mit 16:15 bezwangen.

Am Freitagabend unterlag der VfK dem als Tabellenvorletzter angereisten S.A. Gries nach 11:6-Führung zur Pause mit 11:21. Die Gastgeber verpassten in den ersten fünf Kämpfen ein größeres Polster, das nötig gewesen wäre, um gegen die Elsässer den erhofften zweiten Saisonsieg zu schaffen. Zumal mit dem Franzosen Ibraguim Arsoev ein VfK-Siegringer in der zweiten Hälfte aus schulischen Gründen nicht dabei war.

Lukas Klausmann brachte im ersten Kampf Louis Kern nach 0:4-Rückstand immer mehr in Bedrängnis, musste sich aber mit 3:7 geschlagen geben. Im Freistil-Schwergewicht setzte Alexander Müller voll auf Angriff gegen Narek Arouturian und schulterte seinen Gegner schnell. Den spektakulärsten Kampf lieferten sich der deutsche U14-Meister Max Allgaier und Abdoula Sadirkhanov im 61er-Limit Freistil. Allgaier hatte seinen technisch ebenfalls sehr talentierten Gegner fast auf Schultern, der aber konterte. VfK Mühlenbachs Top-Talent hatte Gewicht gemacht, bekam nun körperliche Probleme und wurde beim Stand von 7:15 nach vier Minuten geschultert. VfK-Chefcoach Patrick Schwendemann sicherte gegen Alexis Schultz den eingeplanten Vierer durch einen technisch überlegenen Sieg, den sich auch Simon Volk gegen Rizvan Mejidov vorgenommen hatte. Beim Stand von 15:1 nach zwei Minuten fehlte dazu nur noch ein Pünktchen, doch Mejidov wehrte sich entschlossen, während beim Mühlenbacher nach seinem Vollgasstart die Kräfte schwanden. Beim Schlussgong blieben ein 16:3 und nur drei Mannschaftspunkte.

Im Lager des VfK sah man den weiteren Kämpfen mit Skepsis entgegen. Simon Franz war gegen Gäste-Ass Loic Mentzia auf verlorenem Posten, Christoph Walter gegen Mansur Avaysov lange unangenehm, bis eine Unachtsamkeit dem Gast die Tür öffnete für eine entscheidende Welle an Griffaktionen. Beim Zwischenstand von 11:14 lieferten sich Tobias Neumaier und Mehdi Elafati einen Abnutzungskampf mit minimalem Vorteil für den Mühlenbacher, der aber noch eine entscheidende Vierer-Wertung abgab – die Vorentscheidung im Kellerduell. Vor den 75er-Duellen hatten die Elsässer mit Gia Ugrelidze im abschließenden Kampf noch ein Trumpf-Ass im Ärmel.

Zunächst versuchte VfK-Urgestein Paul Vollmer in seinem ersten Oberliga-Kampf in dieser Saison und seinem 600. Kampf für seinen Heimatverein alles, um die vorzeitige Heimniederlage abzuwenden, kam aber gegen den unorthodox ringenden Yann Maia Jose gar nicht zurecht und lag schnell mit 0:8 Punkten zurück, bis er die Kontrolle übernahm, aber mit 6:13 unterlag, auch weil der Gast trotz klarer Passivität nie in die Bodenlage geschickt wurde. VfK-Talent Marvin Schwab musste schließlich die technische Überlegenheit seines Gegners anerkennen.

„Wir geben nicht auf, auch weil jeder bei uns alles für die Mannschaft gibt“, betonte Patrick Schwendemann am Samstag vor der Fahrt nach Kandern. Beim gastgebenden TSV, der tags zuvor bei Olympia Schiltigheim II mit 13:16 verloren und mit 10:10 Punkten auf Rang 6 zurückgefallen war, kassierte der VfK mit 11:22 die zehnte Niederlage am elften Kampftag. Müller und Schwendemann dominierten erneut in den Schwergewichtsklassen, Simon Schmider, nach seiner Sperre wieder auf der Matte, und Arsoev setzten sich nach Punkten durch.