Die Vorzeichen für diesen Fight waren denkbar schlecht, denn VfK-Siegringer Paul Vollmer lag wegen einer Grippe flach. Die Mannschaft wurde deswegen umgebaut, weshalb der französische Neuzugang Ibraguim Arsoev ins griechisch auf 75 kg wechselte und Franz Vollmer die Freistil-Klasse 75 kg besetzte. Franz Vollmer gewann sein Duell gegen Mike Köln sehenswert mit 15:9 nach einer 15:2-Führung nach rund vier Minuten, doch Arsoev ging mit 2:18 gegen Patrick Allgaier unter. Franz Vollmer war eigentlich gar nicht auf seinen Einsatz vorbereitet, löste seine Aufgabe aber wie „früher“ gewohnt exzellent und hätte – wenn es darauf angekommen wäre – auch mit 48 Jahren den Vierer für sein Team geholt. VfK-Vorstand Matthias Ketterer gestand vor dem Derby: „Es muss verdammt gut laufen, wenn wir die Punkte in Mühlenbach behalten wollen“. Der erkrankte Paul Vollmer warnte derweil aber schon letzte Woche: „Die haben eine ganz junge Mannschaft, und vor allem die jungen Talente sind richtig stark geworden“. Für Paul Vollmer zählt die RG ohnehin zu den Favoriten der Liga. Beim VfK war man dann gespannt, wie sich der junge Lahrer Nikita Ovsjanikov, immerhin Kadetten-Vizeweltmeister und Vize-Europameister im griechisch-römischen Stil auf 110 kg von 2020, gegen den erfahrenen VfK-Coach Patrick Schwendemann schlägt. Die Aufstellung schaffte dann Klarheit, Ovsjanikov wollte es gegen den Mühlenbacher Trainer wissen, kneifen oder ausweichen galt nicht. Kurzum - der Fight war völlig ausgeglichen. Schwendemann führte durch eine Passivitäts-Eins, und Ovsjanikov konterte einen Vorteil des Mühlenbachers mit einer Zwei – das war‘s. Schwendemann holte zwar noch eine eins, konnte aber den „verschenkten Sieg“ an seinen Gegner nicht mehr korrigieren. Und so passte dieses Duell eigentlich in den gesamten Kampfverlauf. Der VfK geriet schon nach zwei Duellen auf die Verliererstraße. In den unteren Gewichtsklassen war die RG mit Marcin Antosiuk, Eugen Schell und Luis Fenig gegen Felix Jenter und Robin Grießbaum überlegen und machte zwölf von maximal zwölf Punkten. „Oben“ durfte nur noch Alexander Müller jubeln, der Calvin Klein im freien Stil mit 7:3 das Nachsehen gab. Die Leistung von Müller verdient Respekt, denn eigentlich ist das Mühlenbacher Ass im griechisch-römischen Stil zuhause. RG-Rückkehrer Eduard Semke gewann ebenfalls einen Schlüsselkampf – wenn man das bei einer so hohen VfK-Niederlage überhaupt bezeichnen darf, doch Mario Eble hatte auch schon gegen Semke gewonnen, was nicht unter den Tisch gekehrt werden soll. Die Zuverlässigkeit in Person war dann wieder einmal Michael Wettlin, der Roman Schell ganz „sachlich“ mit 3:0 Punkten beherrschte. Will der VfK sein nächstes Duell in Furtwangen gewinnen, braucht es auch mal wieder die Punkte von Tobias Neumaier. Gegen Viktor Hubert von der RG war er nahe dran und konnte den Kampf trotz 1:3 ausgeglichen gestalten.
