VfK Mühlenbach

Nach neun Jahren Ringer-Regionalliga muss der VfK Mühlenbach das Unterhaus der Ringer-Bundesliga verlassen und wird zukünftig in der Ringer-Oberliga um Punkte kämpfen. Gegen den Vizemeister ASV Urloffen und möglichem Zweitbundesligaaufsteiger gab es am letzten Kampftag eine nicht vermeidbare 7:31-Niederlage.

Das Team von Philipp Rohrer und Markus Burger wollte sich vor rund 200 Fans anständig aus der Liga verabschieden, was letztendlich aufgrund der langen Verletztenliste auch gelang. Konnte der VfK durch seinem Siegringer Dragomir Stoychev in Urloffen als Gegner von Lucian Vilcu bei der hohen 3:32-Niederlage wenigstens einen Erfolg verbuchen, so gelangen den Gastgebern nun in Abwesenheit von Stoychev immerhin zwei Siege, was mehr als nur ein Achtungserfolg ist. Allen voran wollte sich Simon Volk für die in der Vorrunde gegen Peter Barthel erlittene Schulterniederlage rehabilitieren. Volk lag in der Vorrunde bereits mit 5:0 und 4:2 gegen Barthel nach Runden vorne und verlor im dritten Durchgang entscheidend. Nun auf heimischer Matte zeigte er dem Urloffener, wer der bessere Athlet ist und rückte durch einen überlegenen technischen Punktsieg die Kräfteverhältnisse wieder ins richtige Licht. Barthel hatte dieses Mal beim 6:0, 2:0 und 7:0 von Volk nicht den Hauch einer Chance. Auch Alexander Müller, in der Vorrunde gegen Patrick Garnier unglücklich unterlegen, lieferte nun einen tollen Fight ab und siegte sicher mit 4:0, 1:0 und 2:0. In Urloffen fiel damals keine technische Wertung, weshalb Garnier mit 1:0 Punkten gewann. Das Ergebnis von 31:7 sagt zwar viel aus, doch der VfK hätte eventuell noch einen dritten oder vierten Kampf gewinnen können. Beispiel Michael Wettlin gegen Andreas Boczek, Der Fight endete zwar mit dem exakt gleichen Ergebnis wie in Urloffen, nämlich 3:0 (1:0, 1:0, 2:0) für den ASV-Athlet. Doch in den drei Runden wählte der Urloffener jeweils beim Stand von 0:0 nach 90 Sekunden die Paterre in der Hoffnung, dass Wettlin den Vorteil nicht nutzen könne. Als schließlich alles auf ein 1:0 von Boczek hindeutete, schenkte Mattenleiter Ralf Schick aus Kappel dem Urloffener eine Verwarnungseins, wodurch der ASV anstelle von einem Mannschaftspunkt nun deren drei erhielt. In allen anderen Duellen war Urloffen klar besser, doch hoffte man insgeheim noch auf einen Sieg durch Paul Vollmer. Der Mühlenbacher Mittelgewichtler erhielt jedoch gegen Michael Schneider keine Möglichkeit seinen gefürchteten Schultersieg-Nackenhebel anzusetzen und musste nach 36 Sekunden selbst auf die Schultern.

Die Kämpfe:

G 55: Simon Volk - Peter Barthel 4:0 TÜ: 6:0, 2:0, 7:0

F 60: Tobias Neumaier - László Simó 0:4 ÜG: 0:6, 0:7, 0:8

G 66: Michael Wettlin - Andreas Boczek 0:3 PS: 0:1, 0:1, 0:2

F 66: Rene Degler - Jürgen Schlegel 0:4 SS: 0:3

G 74: Paul Vollmer - Michael Schneider 0:4 SS: 0:4

F 74: Bernd Burger - Timo-Marcel Nagel 0:4 SS: 0:4, 0:7, 0:6

G 84: Alexander Müller - Patrick Garnier 3:0 PS: 4:0, 1:0, 2:0

F 84: Joshua Neumaier - Matthias Sauer 0:4 SS: 0:5

G 96: Simon Müller - Gabriel Fix 0:4 TÜ: 0:7, 0:6 0:3

F 120: Lucian Vilcu 0:4 OG: 0:0

Die VfK-Mädels, Kathrin (1.v.l.), Anna (2. v.l.) und Selina (4. v.l.) mit der südbadischen Delegation in Polen

Vom 09.12.2011 bis zum 11.12.2011 waren Anna Maria Minaya, Selina Müller und Kathrin Neumaier beim internationalen Turnier in Czarny Bor/Polen am Start. Mit einer südbadischen Delegation in Begleitung von Landestrainer Mario Sachs fuhren sie nach Polen.

Anna Maria und Selina starteten bei der weiblichen Jugend in der Gewichtsklasse bis 56 kg. In ihrem Auftaktkampf traf Anna Maria auf die Polin Wojtyla, Natalia. Mit einem 2:0 und 4:0 Punktsieg hatte Anna Maria ihre Gegnerin nach zwei Runden  besiegt. Im zweiten Kampf traf sie auf die Ungarin Galambos, Ramona. Leider konnte Anna Maria diesen Kampf nicht so erfolgreich gestalten und musste nach zwei umkämpften Runden die Matte als Verliererin verlassen. Auch im dritten Kampf musste Anna Maria eine Niederlage einstecken. Sie verlor in zwei Runden gegen die Französin Baudin, Sonia.  Leider war nach diesem Kampf das Turnier für Anna Maria beendet. Es war Anna Marias erster Start bei einem internationalen Turnier, somit dürfte sie mit dem 10. Platz bei 15 Teilnehmerinnen zufrieden sein.
 
Besser machte es Selina Müller. Nachdem sie im Auftaktkampf ihre Landsmännin Lawnitzak, Tabea aus Berlin mit technischer Überlegenheit von der Matte gefegt hatte, schulterte Selina ihre litauische Gegnerin in Runde zwei nach kurzer Zeit. Der Einzug ins Halbfinale war geschafft. Dort traf Selina auf die Polin Siwek, Patrycja. Leider fand Selina nicht so gut in den Kampf und musste nach zwei Runden den Finaleinzug ad acta legen. Im Kampf um Platz drei traf Selina dann auf Baudin, Sonia aus Frankreich, gegen die Anna verloren hatte. Selina hatte sich den Kampf der Französin gegen Anna wohl genau angeschaut, denn sie ließ der Französin keine Chance und belegte nach einem zwei Runden Sieg einen hervorragenden dritten Platz.

Die dritte im Bunde, Kathrin Neumaier startete bei den Frauen in der Gewichtsklasse bis 63 kg. Im ersten Kampf traf sie auf die Europameisterin von 2006 Strzelczyk, Agata aus Polen. Die erste Runde gab Kathrin mit 6:0 ab. In der zweiten Runde kämpfte sie sich zurück in den Kampf und gewann diese mit 2:0. In Runde drei ließ sie dann ihrer Gegnerin keine Chance mehr und gewann diese Runde mit 5:0. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl war das Finale schon nach einem Kampf erreicht. Dort traf sie auf Maria Stove aus Frankfurt/Oder. Nach gewonnener erster Runde, legte Kathrin ihrer Gegnerin in Runde zwei auf die Schultern. Somit war der erste Platz erreicht.
 
Der VfK Mühlenbach gratuliert seinen Mädels zu diesen hervorragenden Ergebnissen. Wir sind stolz auf euch.

Von Donnerstag 16.10.2011 bis Montag 20.11.2011 waren Klaus Armbruster, Selina Müller und Simon Volk in Norwegen beim Kolbotn Cup. Klaus, der schon jahrelang nach Norwegen reist um die Ausrichter des Kolbotncup zu unterstützen, nahm diesesmal die zwei Vorzeigeathleten des VfK mit.
Selina und Simon haben Tagebuch geschrieben:

Donnerstag 17.11.2011

Am Donnerstag den 17.11.2011 traten wir die Reise Richtung Norwegen an. Um 15:32 fuhren wir in Haslach mit dem Zug ab. Nach 2 1/2 Stunden Fahrt kamen wir in Frankfurt am Flughafen an. Nach weiteren 2 1/2 Stunden warten hieß es einchecken. Mit leichter Verspätung folgen wir dann in Frankfurt ab und landeten um 23:34 Uhr in Oslo. Dort wurden wir schon von Ove Gundersen abgeholt und zu ihm nach Kolbotn gebracht wo wir die Tage in Norwegen geschlafen haben.

Freitag 18.11.2011

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Bus nach Oslo, wo wir uns mit Familie Stein aus Schriesheim trafen um gemeinsam den Holmenkollen zu besichtigen und danach dem Fram Museum in Oslo einen Besuch abzustatten.

Selina im Zuschauerbereich des Holmenkollen. Einer der größten Skiflugschanzen der Welt.

Klaus Armbruster, Simon Volk und Selina Müller auf der Brücke der FRAM.

Vor dem Wiegen um 20:30 Uhr für den folgenden Wettkampf haben wir dann noch eine Trainingseinheit absolviert. Nach dem wiegen konnten wir uns dann mit einem leckeren Essen bei Ove Gundersen für den folgenden Kampftag stärken.

Samstag 19.11.2011

Selina startete in der Gewichtsklasse bis 57kg bei den  Mädchen U15 und Simon in der Gewichtsklasse 54 kg bei den Jungs U18. Die Kämpfe am nächsten Tag begannen um 9:00 Uhr allerdings mussten wir einige Zeit auf unsere Kämpfe warten. Selina legte mit einem Schultersieg in der 1. Runde gegen Vilde Larsen aus Norwegen, einen starken Start ins Turnier hin. Simon gelang ebenfalls ein guten Auftaktsieg gegen Abbas Mohammedi aus Norwegen indem er ihn in der 1 Runde bei einer Führung von 7:0 schulterte. Um 17.00 Uhr endete auch schon der Kampftag.
Simon Volk gegen den Griechen Agkafanidis Xaris.

Sonntag 20.11.2011

Am Sonntag um 09:30 Uhr gingen die Kämpfe weiter. Selina’s nächste Gegnerin war die schon bekannte Rivalin Viviane Herda aus Deutschland (Ückerath). Sie gewann nach einem harten Kampf über 3 Runden (1:0; 0:5; 5:0) verdient in der dritten Runde auf Schulter. Simon konnte leider nicht so stark nachlegen und verlor seinen nächsten Kampf leider knapp gegen Nikita Masjuks aus Litauen. Die erste Runde verlor Simon aufgrund einer Verwarnung wegen Beinarbeit und die zweite Runde knapp mit 0:1 durch eine NTW des Gegners. Im kleinen Finale um Platz 3 konnte sich Simon aber noch Bronze sichern indem er den Griechen Agkafanidis Xaris souverän schulterte. Selina dominierte ebenfalls über  ihre Gegnerin Julie Grønvik aus Norwegen im Finale indem sie die erste Runde 7:0 gewann und ihre Kontrahentin in der zweiten Runde mit 8:2 schulterte. So konnten wir an der Siegerehrung erfolgreich mit einem ersten und dritten Platz teilnehmen.

Selina in Aktion

Montag 21.11.2011

Am letzten Tag hatten wir dann noch den Vormittag Zeit um Oslo und den Vigeland Park zu besichtigen, bevor wir dann um 14:00 Uhr Richtung Flughafen gingen. Um 16:40 Uhr ging unser Flieger zurück nach Deutschland, wo wir dann um 22:30 Uhr wieder im vertrauten Mühlenbach ankamen.

Am vergangenen Samstag verlor der VfK Mühlenbach mit 21:18 gegen den KSV Berghausen. Nach dieser Niederlage ist der Abstieg wohl endgültig besiegelt, was jedoch die Leistung der VfK-Ringer am gestrigen Abend nicht wirklich ausdrückt, denn diese war stark.
 

Gleich zu Beginn hatten die zahlreich mitgereisten Mühlenbacher Fans Grund zum Jubeln. Simon Volk beherrschte seinen Gegner Julius Mäkiö klar und besiegte ihn mit technischer Überlegenheit. Auch der unbesiegte Dragomir Stoychev holte die volle Punktzahl, nach einem schnellen Schultersieg gegen Donat Teksözlü. Matthias Wettlin war gegen den starken Benedict Metzger drauf und dran eine Runde zu gewinnen. Eine kleine Unaufmerksamkeit nutzte der Gegner jedoch aus und schulterte Matthias. Gegen den zehn Kilogram schwereren Tibor Kucsera war Stefan Becherer trotz großem Kampf ohne Chance. Auch Michael Wettlin zeigte gegen den erschreckend schwachen aber wohl auch verletzten Sieggaranten der Berghausener, Norbat Kollar eine starke Leistung und besiegte diesen mit 3:0 Runden. Seine gute Form der letzten Zeit konnte Mario Eble auch gegen den Trainer der Heimmanschaft, Nicolas Gerbode, bestätigen. Nach einem Kampf über die volle Distanz, konnte Mario seinen 3:2 Erfolg aus der Vorrunde wiederholen. Ersatzringer Tobias Neumaier hatte gegen Frederic Koch wie erwartet keine Chance und verlor in der dritten Runde entscheidend. Einen seiner stärksten Kämpfe dieser Runde macht Alexander Müller. Hatte er in der Vorrunde noch zwei Runden gegen Christian Essig abgegeben, so gönnte er dem Berghausener diesesmal nicht einen technischen Punkt. Wäre im vorletzten Kampf ein gesunder Ringer zur Verfügung gestanden, hätte dieser den Sieg unter Dach und Fach bringen können. So musste jedoch der letzte Kampf entscheiden. Hier stand Bernd Burger gegen Philippe Gerbode auf der Matte. Im Mühlenbacher Lager gab es nicht viel Hoffnung hatte Bernd doch im Vorkampf mit 3:0 verloren. Doch Bernd zeigte einen bärenstarken Kampf. Die erste Runde verlor Bernd klar, doch spätestens in der zweiten Runde bot Bernd seinem Gegner Paroli, verlor diese jedoch durch eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung. Erst in der dritten Runde sollte sich der Einsatz auszahlen, denn er gewann diese Runde. Bis 15 Sekunden vor Ende führte Bernd in der vierten Runde und musste dann leider noch den entscheidenden Punkt abgegeben. Somit stand die 1:3 Niederlage fest und Berghausen gewann den Kampf mit 21:18.

Der VfK Mühlenbach zeigte gegen den Tabellendritten der Ringer-Regionalliga KSV Ketsch eine ansprechende Leistung, holte sich vier von zehn Duellen und unterlag nur mit 13:25. Der VfK Mühlenbach II verlor mit 36:4 gegen den KSV Rheinfelden.

Die Zehn von Wolfgang Laier wollte nichts dem Zufall überlassen, kam ganz konzentriert nach Mühlenbach und siegte eigentlich erst im Schlussspurt. Und hätten Markus Burger und Phillip Rohrer personell aus dem Vollen schöpfen können, der Favorit wäre ganz schön ins Schwitzen gekommen. In der Hinrunde – 31:8 für den VfK Ketsch - schulterte beispielsweise Paul Vollmer im Leichtgewicht Christoph Ries. Ries brauchte sich ihn Mühlenbach nicht zu fürchten, denn Vollmer saß auf der Bank, so dass er gegen Andreas Ketterer freie Bahn hatte und sicher mit 3:0 Runden gewann. Das zweite Beispiel war KSV-Vorrunden-Schultersieger Hikmet Akyol. In Mühlenbach hatte er nun Mario Eble als Gegner, der ihn konditionell so zermürbte, dass Akyol mit 2:3 Runden die Segel streichen musste. Dabei hatte der Ketscher Siegringer in der alles entscheidenden Runde gegen Eble noch mit 3:1 geführt und verlor dennoch mit 3:5. Der Mühlenbacher hätte aber durchaus höher als nur 3:2 gewinnen müssen, denn in der ersten Runde führte Eble mit 3:0 und gab diesen Durchgang noch ab. Dieser Fight und der von Alexander Müller, der in der Vorrunde eben gegen diesen Hikmet Akyol auf Schulter verlor, war das Eintrittsgeld alleine wert. Müller hatte als Gegner den sieggewohnten Roman Scheick, der im griechischen Stil stärker einzuschätzen ist als Akyol, und beherrschte diesen in packenden vier Runden mit 3:1. Der VfK hatte an diesem Kampfabend alles gegeben und sich prächtig verkauft. Und dabei hatten Insider sogar prognostiziert, das die Burger/Rohrer-Staffel sogar fünf oder sechs Duelle hätte gewinnen können, was letztlich zum Sieg gereicht hätte. Doch die Schlüsselbegegnungen in den leichten Gewichtsklassen verlor der VfK Mühlenbach. Istvan Szurovszki hatte im Papiergewicht Hasan Yilmaz als Gegner. Szurovszki hatte Vorteil in Runde eins, die sein Gegner abwehrte. Auch der Vorteil in Runde zwei nutzte dem ungarischen Nationalringer nichts, Yilmaz war an diesem Tag einfach der Stärkere, wenngleich die 0:3-Niederlage nicht wirklich gerecht ist. Auch Michael Wettlin verlor mit 0:3 Mannschaftspunkten, obwohl seinem Gegner Özkan Bas nur eine einzige technische Wertung gelang. Doch so sind die Regeln, mal nutzt sie der VfK, mal der Gegner. Bleibt noch nachzutragen, dass der junge Matthias Wettlin in einem spannenden Fünf-Satz-Match seinen Alterskameraden Robin Laier besiegte.