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Grenseland (Grenzland) - Ringerreise an die Barentssee

Nach einer herzlichen Begrüßung mahnt Willy Bangsund uns zur Eile. Es ist Freitagvormittag 11.00 Uhr und wir müssen noch vor Mittag im Russischen Konsulat das Visum für Murmansk beantragen. Ove und ich waren gerade aus Oslo kommend auf dem kleinen Flughafen bei Kirkenes in der Finnmark angekommen.  Hier ist alles überschaubar und es scheint jeder jeden zu kennen. Zumindest scheint jeder Willy zu kennen. Keine zehn Minuten später haben wir unser Gepäck und es geht in einem alten Toyota los nach Kirkenes. Über eine Million Kilometer hat das Fahrzeug auf dem Rücken. Willy fährt den lieb gewonnenen Kleinbus mit Stolz. Zwar sind eine Million gefahrene Kilometer nicht spurlos an diesem Auto vorbeigegangen, doch es fährt immer noch zuverlässig. Könnte das Auto sprechen, es wüsste viel zu erzählen, über das Grenzland hier oben im Norden an der Barentssee.

Willy bei seinem Toyota-Bus

Zum Beispiel die Sache mit dem finnischen Kampfrichter, der, gerade vom Flughafen abgeholt, hier die „Strømmen bru“ überquerte und dabei die beachtliche Strömung in Richtung Nordmeer bewunderte. Als er zwei Tage später nach einer vom Festbankett gezeichneten Nacht wieder zurück zum Flughafen gebracht wurde, floss die Strömung landeinwärts. Der Finne versprach sofort, nie mehr Alkohol zu trinken, dabei hat die Erscheinung nichts mit Alkohol zu tun. Dieser „Fluss“ ist eine direkte Verbindung zum Meer. Mit der Flut wird Wasser ins Landesinnere geschoben und mit der Ebbe fließt es wieder zurück.


An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Der Athletik-Klubb Kirkenes veranstaltet sein Frühjahrsturnier. Es ist Freitag, 20 April, und es liegt noch immer viel Schnee. Trotzdem sind die Banner, die Willy jedes Jahr Tage zuvor als Ankündigung für das Ringerturnier aufhängt, für die Bewohner auch in diesem Jahr die Erinnerung, dass der Frühling beginnt. Doch zuvor treffen sich die Vertreter des norwegischen Ringerverbandes im Schneehotel zu einer Sitzung. Auch hier kündigt sich der Frühling an, denn das Schneehotel ist heute zum letzten Mal in dieser Wintersaison geöffnet.

Der Rezeption im Schneehotel

 Für ca. 300 Euro können sich Schneebegeisterte hier im Schneehotel bei ca. 0° C eine Übernachtung gönnen. Bunte Farben durchleuchten die Konstruktion der Eisbar, die mit einem Rentier aus Eis geziert ist, auf beeindruckende Art. Auch die verschiedenen, im Schnee eingravierten Motive lassen romantische Gedanken blühen. Doch ich ziehe dem trotzdem lieber ein schönes, warmes Hotelzimmer vor.


Später geht es in die Ringerhalle. Das ist die nächste Überraschung für mich. Es geht durch einen ca. 50m langen Tunnel in einen Berg. Nach diesem Eingangstunnel erreichen wir die Halle, in der die Matten schon alle gelegt sind. Die Wände erinnern an gekalkte rohe Stollenwände. Und tatsächlich ist es so. Während des Kalten Krieges wurden überall in Norwegen Schutzbunker gebaut. Auch hier in Kirkenes in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Feind wurde ein großer Zivilschutzbunker in den Berg getrieben. Praktisch wie die Norweger sind, wurde der Bunker auch gleich zivilen Zwecken zur Verfügung gestellt. So befindet sich die Sporthalle mit Umkleidekabinen und allem Nötigen direkt in diesem Bunker.

Ringerhalle in Kirkenes


Die letzten Vorbereitungen für das Wiegen werden durchgeführt, schließlich alle Teilnehmer im Computer noch mal abgeglichen und die Daten in die Ligadatenbank übertragen. Die Halle ist liebevoll geschmückt, und obwohl wir uns in einem Bunker befinden, erfüllt die Halle eine angenehme Atmosphäre. Es kann losgehen am Samstagmorgen! Kurz vor Mitternacht verlassen Ove und ich die Halle. Ich bin zuerst etwas irritiert, weil die relative Helligkeit nicht zur Straßenbeleuchtung passt. Wir gehen an den Hafen und bewundern einen Rest von Abendrot der untergegangenen Sonne, das aber nicht weiter nachlässt. Drei Stunden später ist es schon wieder hell.

Kirkenes um Mitternach


Ende der 50ziger Jahre dauerte die Reise von hier zur norwegischen Meisterschaft in Oslo noch mindestens  eine  Woche. Damals wurde die Reise mit dem Auto unternommen. Man muss beachten, von Nordnorwegen nach Oslo ist es weiter als von Frankfurt nach Tunesien. Ove erzählt mir die Geschichte von Ringern aus Nordnorwegen, die zur norwegischen Meisterschaft am 29. Dezember schon vor Weihnachten aufgebrochen sind damit sie rechtzeitig in Oslo waren.


Doch auch heute noch sind Ringerturniere hier oben im Norden schon wegen der Anreise eine Herausforderung. Wenn die Temperatur im Winter auf unter -40°C sinkt darf unterwegs nicht mehr angehalten werden. Ist es dennoch notwendig, darf der Motor des Autos nicht abgestellt werden. Zu groß ist das Risiko, dass der Motor nicht mehr anspringt und Hilfe ist hier oben mehrere Stunden entfernt.

Zurück zum „Aprilstevnet“ der AK Kirkenes: Mit einer Laser-Show mit Kunstnebel startet der Tochtermann* von Willy den „Inmarsch“. Auch hier ist Ringen ein Familiensport und die ganze Familie ist im Einsatz. Die Ringer um Willy zelebrieren ihr Turnier mit sehr viel Herzblut. Mit diesem Einsatz könnten sie jederzeit mit einer Deutschen Meisterschaft mithalten. Das ist aber nur auf den ersten Blick sehr erstaunlich. Es gibt kein Mannschaftsringen in Norwegen. Die Männer ringen Gr.-röm. und die Frauen Freistil. Ringerereignisse sind Einzelturniere. Damit fließt die Liebe zum Ringen einzig in die zwei Mal im Jahr durchgeführten Turniere.


In der Vereinswertung siegte übrigens Haukipudas vor Murmansk und Vorkuta. Die weiteste Anreise hatten die Ringer aus Rostow am Don (3142km).
Was auf einem Turnier  vom Schlage des Willy Bangsund nicht fehlen darf ist der krönende Abschluss bei einem Bankett. Bietet doch das Zusammensitzen und die damit verbundenen Gespräche die Möglichkeit, sich auszutauschen, auch mal den Standpunkt zu wechseln und die Welt aus einer anderen Sicht wahrzunehmen. Zweifellos wirkt auch die spirituelle Wirkung der gereichten Getränke positiv auf die ungezwungenen Gespräche. Vor allem der von den Russen reichlich mitgebrachte Wodka macht mir am Ende zu schaffen.

Am Sonntagnachmittag gibt es einen Ausflug zur Hütte von Willys Tochtermann zur Skrukkebugten . Dieser kleine See ist ein Nebenarm des Grenzflusses zu Russland. Von dort starten wir mit einem Snowscooter über den zugefrorenen See zur EU-Außengrenze. Ein junger norwegischer Soldat, der hier die Schengengrenze bewacht, berichtet uns von seiner Arbeit. Heute ist es ruhig hier. Aber als 1968 die Vorbereitung zur Zerschlagung des Prager Frühlings im Gange war standen auf der anderen Seite hunderte Panzer. Die Sowjets hatten sich auf Alles vorbereitet.

Im Hintergrund liegt Russland

Hier oben an der Barentssee liegt im Westen das Nordkap, im Süden Schweden und Finnland und im Osten Russland. Im Sommer geht die Sonne zwei Monate nicht mehr unter und im Winter geht sie zwei Monate nicht mehr auf.

Eigentlich ein beschaulicher, wenn auch rauer Ort. Und trotzdem war Kirkenes im zweiten Weltkrieg die am häufigsten bombardierte Stadt Norwegens. 25.000 Soldaten waren im damals 5.000 Einwohner zählenden Kirkenes stationiert. Von hier aus versuchte die Wehrmacht den einzigen eisfreien Hafen der damaligen Sowjetunion zu erobern. Drei Tage waren für den Weg von Kirkenes nach Murmansk für die Gebirgsjäger vorgesehen. Doch die Offensive blieb auf halbem Weg stecken und Murmansk wurde nie erreicht.

Zurück bei Willy, lerne ich auch seine Frau kennen. Auf meine Frage, ob Sie die Frau dieses verrückten Ringermannes wäre, lächelt sie nur und sagt: „Ja, manchmal!“.  „So geht’s wohl auch meiner Frau“, denke ich und schon wird mir bewusst, dass Willy ja schon wieder unterwegs sein wird. Er hat mich eingeladen, seine Freunde im russischen Murmansk zu besuchen. Gleich am frühen Montagmorgen geht es los, über Nickel und Sputnick nach Murmansk. Unterwegs wird angehalten am Denkmal zum Sieg über die Hitlertruppen.

In Murmansk angekommen, treffen wir uns mit dem Sportdirektor.


Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs senkte sich der Eiserne Vorhang auch hier oben im Grenzland nieder. Nach Osten war der Weg im kalten Krieg versperrt. Oslo liegt 2.500 km entfernt und selbst nach Helsinki sind es 1.200 km. Die nächsten Städte außerhalb des Varangerfjords liegen mindestens 250 km entfernt. Dazu zählt auch das ebenfalls an der Barentssee gelegene Murmansk.  Vermutlich sind es die äußeren Bedingungen, die den Menschen an der Barentssee ein anderes Zusammengehörigkeitsgefühl geben. Aber auch die Lage am äußersten norwegischen Zipfel mit der Grenze zu Russland spielt eine Rolle.

Für Willy Bangsund war es eine Herzenssache, mit den Ringern der damaligen Sowjetunion in Kontakt zu treten. Und so schaffte er es, zusammen mit den sportlich Verantwortlichen in Murmansk, dass sich die Ringer aus Norwegen und der Sowjetunion bei Turnieren ab Anfang der 1970er Jahre immer wieder besuchen, und so eine kleine Lücke in den Eisernen Vorhang schlagen konnten. Ein Austausch auf sportlicher Ebene fand dann regelmäßig statt, und die Ringer waren besonders aktiv.


Eine Zäsur war der Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 90ziger Jahre. Das traf besonders hart auch die Ringer in Murmansk. Während der Umbruchphase unter Gorbatschow und Jelzin brach die öffentliche Ordnung fast zusammen. Die Ringer verloren ihre Trainingsmöglichkeiten. Diese Notlage kam auch Willy zu Ohren und er reiste zu den Ringern in das 250 km entfernte Murmansk. Nachdem er dort die Situation analysiert hatte, startete er zusammen mit anderen Ringerfreunden aus Norwegen zahlreiche Hilfstransporte und half mit beim Einrichten einer neuen Trainingshalle.
Heute ist Willy Ehrenbürger der Stadt Murmansk und jederzeit herzlich Willkommen.

Besuch am Kursk-Denkmal

Willy und ich sind Gäste von Sergej, Sportdirektor in Murmansk. Im April, wenn der Schnee schmilzt und der Frühling hier noch keinen Einzug gehalten hat, verbirgt sich die Schönheit der Stadt hinter den Türen in den Häusern. Nach einem gemeinsamen Essen unternehmen wir  eine Stadtrundfahrt durch Murmansk zum Denkmal der „Kursk“, deren Untergang im August 2000 die Welt in Atem hielt. Eine Besichtigung der „Lenin“ folgt, dem ersten atomar angetriebenen Eisbrecher und Stolz der Sowjetunion, inzwischen ausgedient und zum Museum geworden. Dann zum nach Westen gerichteten  39 Meter hohen Soldaten (Alyosha) auf der Anhöhe. Hier brennt eine ewige Flamme zum Gedenken an die Opfer des Faschismus. Doch für uns, Sergej, Willy und mich ist es ein Gedenken an den Wahnsinn so vieler unnötiger Kriege. Eine Weisheit sagt, dass das erste Opfer im Krieg die Wahrheit ist. Und so kämpfen immer wieder Menschen aus zweifelhaften Gründen gegeneinander. Heute, nachdem viele Archive geöffnet sind, wissen wir, wie knapp wir einer atomaren Auseinandersetzung Anfang der 80er Jahre entgangen sind. Wir hätten wieder gegeneinander gekämpft!

Aljosha-Denkmal in Murmask

Hier stehen wir, ein Russe, ein Norweger und ein Deutscher. Ringen verbindet, besonders die Menschen hier oben an der Barentssee. Gerade deshalb, weil die Menschen an diesem rauen Flecken Erde täglich erfahren, wie wichtig es ist, zusammen zu arbeiten.

Klaus Armbruster

131031 VfK- Hofstetten Bernd Burger vs Markus Neumaier

VfK nach Derbysieg neuer Tabellenführer

Der VfK Mühlenbach hat es nach Jahren endlich wieder einmal geschafft. Im Ringer-Oberliga-Derby gegen den KSV Hofstetten siegte das Team von VfK-Coach Patrick Schwendemann und Mannschaftsführer Markus Burger mit 19:17.
Es war Dramatik pur, was die 700 Fans geboten bekamen. Bis zwei Sekunden vor dem Schluss-Gong des allerletzten Fight zwischen Bernd Burger und Markus Neumaier stand es nach Punkten 5:5. Die KSV-Zehn von Mario Allgaier und Roland Frank hatte durch die letzte Wertung von Neumaier die 17:16-Führung des VfK gerade egalisiert und das 18:18-Unentschieden eigentlich schon sicher, da gelang Burger buchstäblich in der letzten Sekunde eine Wertung, was die Gemeindehalle Mühlenbach in ein Tollhaus verwandelte. Es gab kein Halten mehr, die Gastgeber hatten das Unmögliche noch geschafft und wurden für ihren Kampfgeist am Ende belohnt.
Das Derby war von Anfang bis Ende ein Wechselbad der Gefühle. Mal war der VfK auf der Überholspur, mal zeigte der KSV seinem Gegner die Hacken. Und es war richtig Klasse in diesem Duell, über das noch lange diskutiert werden wird. Der Gast aus Hofstetten legte durch Dominik Wölfle gegen Heiko Grießbaum vor. In der kürzesten Kampfzeit aller zehn Begegnungen stand es nach 42 Sekunden 12:0 für den jungen Hofstetter. An Spannung nicht zu überbieten war dann das Schwergewicht zwischen Andreas Ringwald und Dominik Volk. Immer war es der in Rückstand liegende Athlet, der durch die Fans nach vorne gepeitscht die Punkte holte. Als Volk 20 Sekunden vor dem Gong die 6:5-Führung gelang, schien der Sieger festzustehen. Doch auch hier machte Ringwald in den letzten Sekunden die Wertung zum 8:6. "Ich hätte weiter auf Angriff oder nur normal weiterringen müssen", war die Analyse des Hofstetters. Doch diese zwei Zähler waren für den VfK am Ende ungemein wichtig, was zu diesem Zeitpunkt noch keiner wissen konnte. Klasse und Rasse war im Fliegengewicht zwischen Simon Volk und Michael Dold geboten. Volk schaffte es mit dem 5:3 ebenso, sich für die Vorrundenniederlage zu revanchieren, wie bereits zuvor Ringwald. Durch die anschließenden Favoritensiege von Patrick Schwendemann und Vladimir Zaporojan lag der VfK Mühlenbach zur Halbzeit mit 12:6 vorne. Doch jeder in der Halle wusste, dass dies lange noch kein Freibrief war, denn schon im nächsten Fight deklassierte KSV-Freistil-As Robin Ketterer den VfK-ler Mario Eble mit 12:1. Da diesen Vierer keiner auf der Rechnung hatte, war der KSV wieder in der Spur. Als kurz darauf Matthias Wettlin keine Einstellung zu Tobias Ringwald fand und zu Beginn des Kampfes fast auf den Schultern lag, zeichnete sich durch den 5:1-Erfolg des KSV-Schützling die Wende ab, zumal im nächsten Fight Tobias Neumaier gegen seinen Namensvetter Julian Neumaier keine Chance hatte. Die Gäste hatten durch drei Duelle den 6:12-Rückstand in ein 16:13 umgewandelt. Und eigentlich war es das, dachten viele der Fans. Ungemütlich für Mattenleiter Torsten Baumgartner aus Adelhausen wurden die beiden letzten Begegnungen, denn sowohl der VfK als auch der KSV war mit den Entscheidungen des Kampfrichters nicht immer einig. Schade, dass Baumgartner in dem Hexenkessel etwas an Souveränität verlor. Im vorletzten Kampf zwischen Paul Vollmer und Marco Müller musste der Mühlenbacher an seine Grenzen gehen. Beide Athleten schenkten sich nichts. Vollmer lag in Durchgang eins mit 5:3 vorne, machte dann aber den Sack mit dem 14:3 zu. So stand es vor dem letzten Duell 17:16 in dem der Hofstetter Markus Neumaier favorisiert war, doch Burger sein Meisterstück ablieferte.
Die Kämpfe:
G 55: Heiko Grießbaum - Dominik Wölfle 0:4: TÜ 0:12
F 60: Simon Volk - Michael Dold 2:1: PS 5:3
G 66: Vladimir Zaporojan - Stefan Krämer 4:0: TÜ 11:0
F 66: Matthias Wettlin - Tobias Ringwald 1:2: PS 1:5
G 74: Paul Vollmer - Marco Müller 4:0: TÜ 14:3
F 74: Bernd Burger - Markus Neumaier 2:1: PS 7:5
G 84: Tobias Neumaier - Julian Neumaier 0:4: TÜ 0:11
F 84: Mario Eble - Robin Ketterer 0:4: TÜ 1:12
G 96: Patrick Schwendemann - Markus Johannes Neumaier 4:0: TÜ 11:0
F 120: Andreas Ringwald - Dominic Volk 2:1: PS 8:6

131025 VfK - Gutach- Bleibach Mario Eble vs Thomas Hofmann web

Der VfK Mühlenbach schultert Tabellenführer AC Gutach-Bleibach

Durch den 22:14-Erfolg über Tabellenführer AC Gutach-Bleibach macht der VfK Mühlenbach die Ringer-Oberliga wieder spannend und führt nun gemeinsam mit den Gästen die Tabelle mit jeweils 14:4 Punkten an.
Rund 350 Ringerfans kamen bei diesem Oberliga-Spitzen-Thriller in der Mühlenbacher Gemeindehalle voll auf ihre Kosten. Die Staffel von Luigi Tascillo reiste natürlich als Favorit an, denn das Ziel der Gutacher ist die Ringer-Regionalliga. Und schon bei der Aufstellung wurde deutlich, dass der VfK nicht chancenlos sein würde, weil Gutachs bisher unbesiegter Bantamgewichtler Igor Domovets dem Mühlenbacher Ass Vladimir Zaporojan - ebenfalls bisher ungeschlagen - aus dem Weg ging. Domovets zog es vor eine Klasse zu steigen, um gegen Paul Vollmer zu ringen. Dabei hatte sich der Gutacher etwas überschätzt, denn einen Vollmer besiegt man nicht so einfach nur im Vorbeigehen. Kurzum, der Fight war eigentlich nur noch zum genießen, denn die Staffel von VfK-Coach Patrick Schwendemann und Mannschaftsführer Markus Burger stand schon vorher als Sieger fest und feierte ihren "Liebling" Vollmer, der Domovets mit 5:3 in die Schranken wies. Die Entscheidung - oder besser gesagt die Vorentscheidung fiel in den ersten drei Duellen. Die Chancen im Papiergewicht standen 50:50. Dass es einen Schultersieg in dieser Begegnung geben würde, stand außer Frage. Und Heiko Grießbaum gelang dieser VfK-Traumstart, als er in Führung liegend mit einem Griff übertragen wurde und dann den entscheidenden Konter setzte. Daniel Heitzmann lag auf den Schultern. Im Schwergewicht mit VfK-Coach Patrick Schwendemann war der Mühlenbacher gegen Christian Kiefer Favorit, nur um die Höhe des Sieges musste gezittert werden. Schwendemann begnügte sich mit einem 1:0, was 2:0 Mannschaftspunkte bedeutete. Der nächste Fight im Fliegengewicht riss dann alle von den Sitzen - auch die Gutacher. Simon Volk konnte das Gäste-Ass Alexandru-Viorel Anton zu Beginn des Kampfes einmal abfangen und legte mit 4:0 vor. Danach diktierte Anton das Geschehen und führte bis 15 Sekunden vor dem Gong mit 16:6. Nur noch ein Punkt fehlte zum Technischen Überlegenheitssieg mit 4:0. Die Gutacher Bank forderte diesen einen Zähler von Anton, der es mit einer Kopfklammer probierte und dann von Volk drei Sekunden vor dem Gong abgefangen und geschultert wurde. Und weil sich anschließend Andreas Ringwald und Alexander Müller ausgezeichnet gegen die Gäste-Asse - Kryzsztof Bilenski beziehungsweise Bogdan Eismont hielten, nahm die Mühlenbacher Oberliga-Überraschung immer mehr Konturen an. Die Entscheidung fiel mit Mario Eble, der Thomas Hoffmann nach einer Minute in die gefährliche Lage brachte und ihn dann Sekunde für Sekunde auf die Schultern drehte. Der Jubel im VfK-Lager kannte keine Grenzen mehr. Gutachs Mannschaftsbetreuer lobte die kämpferische Einstellung des VfK, sprach von einem verdienten Sieg und gab dann auch zu: "Wir hätten mit dem 3:1-Erfolg von Anton über Volk - der ja zu den Besten der Liga gehört - zufrieden sein müssen. Wir wollten mehr und wurden bestraft".

Die Kämpfe:
F 55: Heiko Grießbaum - Daniel Heitzmann 4:0: SS 5:2
G 60: Simon Volk - Alexandru-Viorel Anton 4:0: SS 9:16
F 66: Matthias Wettlin - Patrick Muhlke 0:4: TÜ 1:13
G 66: Vladimir Zaporojan - Timo Heitzmann 4:0: SS 3:0
F 74: Bernd Burger - Marcel Fehrenbach 1:3: PS 2:10
G 74: Paul Vollmer - Igor Domovets 2:1: PS 5:3
F 84: Mario Eble - Thomas Hoffmann 4:0: SS 4:0
G 84: Alexander Müller - Bogdan Eismont 0:4: TÜ 2:13
F 96: Andreas Ringwald - Kryzsztof Bilenski 1:2: PS 2:4
G 120: Patrick Schwendemann - Christian Kiefer 2:0: PS 1:0

130915 VfK- RKG Freiburg Vladimir Zaparojan vs Kenan Halac

VfK unterliegt in Tennenbronn

Im Spitzenduell der Ringer-Oberliga unterlag der VfK Mühlenbach dem KSV Tennenbronn mit 15:23. Durch den Sieg der Gastgeber über den bisherigen Tabellenzweiten konnte der KSV Tennenbronn am nun VfK vorbei ziehen. Dass es für die Staffel von VfK-Coach Patrick Schwendemann und Mannschaftsführer Markus Burger bei den Schwarzwäldern nicht gereicht hatte, lag letztendlich an der individuellen Stärke der Reiner-Staffel in den einzelnen Gewichtsklassen. Dort wo der VfK üblicherweise seine Duelle und damit auch den Kampf gewinnt, war Tennenbronn einfach stärker besetzt. Beispielsweise der Fight des bisher unbesiegten Bogdan-Ionut Zaharia gegen das Mühlenbacher Ass Simon Volk im Fliegengewicht. Volk ging durch einen Dreier schnell in Führung. Zaharia glich prompt aus und zog auf 6:3 davon. Volk konterte anschließend mit einem weiteren Dreier und legte bei seiner erneuten 7:6-Führung sogar noch etwas obendrauf. Doch das war es dann auch, Zaharia punktete bis zum 19:7 und holte damit einen der fünf Tennenbronner Vierer. Die 400 Zuschauer waren dann gespannt auf das Duell Alexander Fichter gegen Andreas Ringwald. Fichter, nach seiner Verletzungspause erstmals wieder im KSV-Kader, sollte seine Staffel gegen den VfK durch einen weiteren Big-Point zum Sieg führen. Fichter gelang eine 2:0 in Führung, die Andreas Ringwald aber ausgleichen konnte. Der Mühlenbacher führte danach bis in die letzte Minute mit 3:2 und musste sich am Ende doch noch mit 3:4 geschlagen geben. Zwei Schlüsselkämpfe verloren, fünf Vierer abgegeben, da konnte der VfK auch nicht mehr ausgleichen, wenngleich die Kinzigtäler vier der zehn Duelle gewannen. Eigentlich hätte es nach sechs Duellen unentschieden stehen sollen, doch auch dann hätte der KSV den Klassiker gewonnen, weil mit Fabian Reiner und Luca Lehmann zwei weitere Viererkandidaten den Matchball zu Gunsten von Tennenbronn verwandelt hätten. Lehmann schulterte nämlich Burger bei einer 11:0-Führung und Reiner war Paul Vollmer deutlich überlegen. Für den VfK punkteten Vladimir Zaporojan gegen Benjamin Nagel, Patrick Schwendemann gegen Mathias Pfaff und auch Alexander Müller - der Raphael Günter schulterte - zwar vierfach, doch war dies auch trotz des knappen Punktsieges von Mattias Wettlin gegen Felix Lehmann zu wenig, um den bisherigen Tabellendritten stolpern zu lassen. Der VfK enttäuschte nicht, doch war Tennenbronn an diesen Tag - auch weil Alexander Fichter wieder im Kader stand - zu stark.

Die Kämpfe:

F 55: Timo Moosmann - Heiko Grießbaum 4:0: TÜ 11:0
G 60: Bogdan-Ionut Zaharia - Simon Volk 4:0: TÜ 19:7
F 66: Felix Lehmann - Matthias Wettlin 1:2: PS 3:6
G 66: Benjamin Nagel - Vladimir Zaporojan 0:4: TÜ 0:12
F 74: Luca Lehmann - Bernd Burger 4:0: SS 11:0
G 74: Fabian Reiner - Paul Vollmer 4:0: TÜ 14:0
F 84: Timo-Marcel Nagel - Stefan Becherer 4:0: TÜ 13:0
G 84: Raphael Günter - Alexander Müller 0:4: SS 3:13
F 96: Alexander Fichter - Andreas Ringwald 2:1: PS 4:3
G 120: Mathias Pfaff - Patrick Schwendemann 0:4: TÜ 0:12

131005 VfK- Schuttertal Patrick Schwendemann vs Martin Himmelsbach web

VfK nach Sieg Tabellenführer

Der VfK Mühlenbach ist nach dem 20:17-Derbysieg über den RSV Schuttertal und fünf Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde in der Ringer-Oberliga.
Nach der Saison-Auftakt-Niederlage gegen den KSV Hofstetten ließ der VfK Mühlenbach zuletzt nicht nur den KSV Haslach abblitzen, sondern jetzt auch noch den RSV Schuttertal, der am Kampftag zuvor völlig überraschend Titelfavorit KSV Tennenbronn mit 19:18 stolpern ließ.
Durch den Sieg des RSV war die Truppe von VfK-Trainer Patrick Schwendemann und Mannschaftsführer Markus Burger natürlich gewarnt, was bedeutete, dass der VfK Mühlenbach seine verwaiste 55-kg-Klasse besetzen musste. Der Jugendliche Heiko Grießbaum schnürte hier die Schuhe gegen Matthias Faißt. Der Fight dauerte exakt 47 Sekunden, da lag der Gast auf den Schultern. Was für ein Einstand, der den VfK jubeln und die Gäste erblassen ließ. Doch es kam noch besser für die Kinzigtäler. Im Duell der beiden noch unbesiegten Schwergewichtler ließ Patrick Schwendemann dem sieggewohnten Martin Himmelsbach nicht den Hauch einer Chance und deklassierte den Schuttertäler nach nur zwei Minuten mit 11:0. Das war die 8:0-Führung und eigentlich schon die Vorentscheidung. Der Kampf hätte noch eine überraschende Wende nehmen können, wenn nämlich der souveräne Mattenleiter Aribert Gerbode im Fliegengewicht auf Schultersieg von Johannes Hummel gegen Simon Volk entschieden hätte. Doch der neutrale Kampfrichter und Beobachter Lothar Herzog klärte auf: "Wenn der Kopf im "Blauen" ist, muss abgepfiffen werden" Es war also alles regelkonform, was die Gäste - und so ist es beim RSV - ganz anders sahen. Der VfK Mühlenbach gewann völlig verdient, war an diesem Tag das eindeutig bessere Team, holte vier Vierer und die jeweils immer innerhalb der ersten zwei Minuten. Der RSV mit Trainer Franz Öhler musste da schon anders kämpfen. Josef Meßner schaffte die technische Überlegenheit gegen Mario Elbe erst nach fünf Minuten, und ihr "Star" Tomi Claudiu Hinoveanu lag gegen Paul Vollmer sogar auf den Schultern, wenn auch außerhalb der roten Zone. "Den hätte ich gerne innerhalb gehabt", schmunzelte Vollmer nach seiner 0:11-Niederlage kurz vor dem Gong. Zuvor hatte Bernd Burger gegen Florian Brosamer den VfK-Sieg sichergestellt.

Die Kämpfe:

F 55: Heiko Grießbaum - Matthias Faißt 4:0: SS 3:0
G 60: Simon Volk - Johannes Hummel 1:3: PS 2:7
F 66: Matthias Wettlin - Pascal Fehrenbacher 1:2: PS 1:3
G 66: Vladimir Zaporojan - Nicolas Knipping 4:0: TÜ 11:0
F 74: Bernd Burger - Florian Brosamer 2:1: PS 4:2
G 74: Paul Vollmer - Tomi Claudiu Hinoveanu 0:4: TÜ 0:11
F 84: Andreas Ringwald - Jens Moser 0:3: PS 0:5
G 84: Alexander Müller - Ralph Moser TÜ 12:0
F 96: Mario Eble - Josef Meßner 0:4: TÜ 1:13
G 120: Patrick Schwendemann - Martin Himmelsbach 4:0: TÜ 11:0